Unsere Bewegungsfähigkeiten entwickeln sich vom Zeitpunkt der Geburt an. Im Laufe des Lebens können wir erstaunliche motorische Fähigkeiten entwickeln, z. Bsp. in sportlichen und künstlerischen Bereichen.
Grundlage dieser Fähigkeiten ist das äußerst komplexe Zusammenspiel unseres Nerven-Muskelapparates (Sensomotorisches System). Unser Gehirn speichert die entsprechenden Bewegungsprogramme und ruft sie im entscheidenden Moment automatisch ab. So können wir die komplexesten Bewegungen scheinbar mühelos durchführen. Im Prozess des Älterwerdens werden diese Bewegungsprogramme oft verlernt bzw. durch „schlechte“ Programme gestört und überlagert. Ursache hierfür sind physische und psychische Traumata oftmals hervorgerufen durch Verletzungen oder psychischen Stress. Man spricht hier auch von der sogenannten sensomotorischen Amnesie. Dies bedeutet den Verlust des Erinnerungsvermögens, wie sich bestimmte Muskelgruppen bzw. Bewegungen „anfühlen“. Wer sich immer nur unter Schmerzen bewegt, verfestigt also negative, kompensatorische Bewegungsmuster und verlernt die ursprünglichen natürlichen Bewegungen.
Dies kann bereits sehr früh beginnen. Selbst vermeintlich gesunde, äußerst leistungsfähige Sportler trainieren sehr oft mit negativen kompensatorischen Bewegungsmustern und könnten durch entsprechendes Bewegungstraining degenerative Spätfolgen vermeiden und ökonomischer und leistungsfähiger ihren Trainingsprozess gestalten.
„Seniorentraining“ kann also theoretisch schon in der Kindheit bzw. im Leistungssport beginnen, um die entsprechenden positiven Bewegungsprogramme zu trainieren, zu festigen und gleichzeitig die negativen Bewegungsprogramme zu vermeiden oder gar zu eliminieren